© Foto Oberösterreich Tourismus/Urlaubsregion Vitalwelt/Tom Son: Der Mosthersteller Ludwig Rabengruber riecht an einem Glas frisch gezapften Most im Mostkeller in Geboltskirchen.
Der Mosthersteller Ludwig Rabengruber steht in seinem Keller zwischen Lagertanks und riecht an einem Glas frisch gezapften Mostes.
Der Mosthersteller Ludwig Rabengruber steht in seinem Keller zwischen Lagertanks und riecht an einem Glas frisch gezapften Mostes.
Suche
Suchen
Schließen
Vitalwelt

Wo der Apfel mit der Birne turtelt

Eine Landschaft, wie geschaffen zum Genießen, Menschen, die sich aufs Mostmachen und aufs Leben verstehen: In der Vitalwelt Bad Schallerbach kommt zusammen, was zusammengehört.

© Foto Oberösterreich Tourismus/Urlaubsregion Vitalwelt/Tom Son: Zweige eines Apfelbaumes mit Mostäpfeln in Geboltskirchen.
Zweige eines Apfelbaumes mit Mostäpfeln in Geboltskirchen.

Gut möglich, dass es hier war, wo Adam in Evas süßen Apfel biss. Genauso gut hätte es natürlich eine Birne sein können, die im Mostlandl rund um die Vitalwelt so zahlreich an den Bäumen hängt. Fest steht: Die sanfthügelige Landschaft hat etwas Paradiesisches, besonders im Frühling, wenn die Bäume weiße und rosarote Kleider tragen und jede Wanderung und jede Radtour mit ihrem Blütenflor begleiten. Im Herbst – zum eigentlichen Fest – kleiden sie sich dann in sattes Rot-Gelb: Jetzt wird die Ernte eingefahren, Äpfel und Birnen werden zu Saft und später zu Most, jenem Getränk, das wie kein anderes für Oberösterreich steht.

© Foto Oberösterreich Tourismus GmbH/Robert Maybach: Frische Birnen vom Gemüsehof Wild-Obermayr in Niederneukirchen im Traunviertel.
Der Bauer hält drei frische Birnen in seinen Händen.
© Foto Oberösterreich Tourismus/Pyhrn-Priel/Stefan Mayerhofer: Äfpel waschen am Ferienhof Singerskogel in der Urlaubsregion Pyhrn-Priel.
Äfpel waschen in einer Badewanne am Ferienhof Singerskogel in der Urlaubsregion Pyhrn-Priel, der Mostbauer von dem Arm und Beine im Bild sind hebt gerade einen Gitterkorb mit Früchten aus dem Wasser.
© Foto Oberösterreich Tourismus/Pyhrn-Priel/Stefan Mayerhofer: Mostbauern Josef und Andrea Kreutzhuber beim Most trinken am Ferienhof Singerskogel in der Urlaubsregion Pyhrn-Priel.
Mostbauern Josef und Andrea Kreutzhuber beim Most trinken am Ferienhof Singerskogel in der Urlaubsregion Pyhrn-Priel, rechts im Bild ist ein Mostkrug zu sehen.

Der Most prägt die Landschaft
Denn Most ist nicht gleich Most. Es gibt ihn aus Birnen, aus Äpfeln oder – und hier sind wir beim typischen Most aus der Hausruck-Region – aus beidem zusammen. Besonders beliebt sind die Speckbirne und die Landlbirne, eine oberösterreichische Ureinwohnerin mit jahrhundertealtem Stammbaum. Klein, gelb und kugelig wird sie erst spät im Jahr geerntet und erfreut Vorbeikommende mit ihrem Anblick.

Denn es sind die Mostobstbäume, die die Gegend rund um die Vitalwelt-Orte Bad Schallerbach, Gallspach, Geboltskirchen, Grieskirchen, Haag am Hausruck, Rottenbach und Wallern prägen. Einzeln oder paarweise stehen sie Spalier, säumen Wege und Straßen, überziehen Wiesen und Hänge. Junge mischen sich unter Alte, Kleine unter Große.

Wenig verwunderlich also, dass man hier auch die längste Obstbaumallee Österreichs findet. Genauer gesagt in Grieskirchen, wo hunderte Bäume einen rund drei Kilometer langen Spazierweg flankieren. Dass man hier unter mächtigen Kronen wandeln und den Ausblick genießen kann, ist einem Geistlichen zu verdanken, der vor etwas mehr als hundert Jahren die göttliche Idee zu dieser besonderen Allee hatte.

Ein Getränk für Feinspitze

Feinperlig, spritzig, kraftvoll und fruchtig-herb: Längst hat sich der Most zur Delikatesse gemausert und sein raubeiniges Image abgelegt. Das stammt noch aus einer Zeit, als in nahezu jedem Keller ein Mostfass stand und es bei der Herstellung teils recht rustikal zuging. Seither ist viel Saft durch die Pressen gelaufen, aber noch heute gibt es in der Urlaubsregion Vitalwelt viele Streuobstwiesen, bäuerliche Obstgärten und erfahrene Mostproduzenten, die ihr Handwerk verstehen. Gearbeitet wird in guter Tradition, aber mit moderner Kellertechnik und entsprechendem Know-how.

Das Ergebnis lässt sich auf vielerlei Art verkosten: vor Ort bei den Mostbauern, in Mostschänken und Jausenstationen, in Gasthöfen und haubengekrönten Häusern wie der „Waldschänke“ in Grieskirchen. Dort stehen Elisabeth Grabmer und Sohn Clemens gemeinsam in der Küche und zaubern Köstlichkeiten wie den „Mostschober“, eine oberösterreichische Spielart des „Besoffenen Kapuziners“. Wenn es Frühling wird, locken schließlich die Mostkosten – launige und unkomplizierte Feste, bei denen die Produzenten ihre Moste präsentieren und die Gäste sich genüsslich durch die Vielfalt kosten können.

© Foto Oberösterreich Tourismus/Urlaubsregion Vitalwelt/Tom Son: Elisabeth und Clemens Grabmer beim Kochen in der Küche des Restaurants Waldschänke in Grieskirchen.
Elisabeth und Clemens Grabmer beim Kochen in der Küche des Restaurants Waldschänke in Grieskirchen.

Schwitzkur im Mostfass
Mit der Geschichte des Mostes beschäftigt sich auch das Mostmuseum in St. Marienkirchen an der Polsenz. „Samarein“, wie Einheimische den Ort nennen, hat eine lange Obstbautradition und liegt mitten im Naturpark Obst-Hügel-Land, der nicht von ungefähr so heißt. Im Museum, einem alten Getreidespeicher, lässt sich tief eintauchen in die lokale Mosthistorie. Warum hat die Mostflasche einen viereckigen Boden? Was hatte der Gelehrte Johannes Kepler mit dem Mostfass am Hut? Im Museum erfährt man es – und vieles andere auch.

Aber es gibt noch mehr zu entdecken in der Vitalwelt Bad Schallerbach: 55 ausgeschilderte Wanderwege und mehr als 300 Kilometer an Radwegen. Das größte Mostfass der Welt – noch so ein Superlativ –, das in der Eurotherme als gemütliche Saunakammer dient. Ruhige Momente abseits der gängigen Hotspots. Gastfreundliche Menschen mit Bodenhaftung und Liebe zu ihrer Heimat.

© Mostfassl-Sauna im Sauna-Bergdorf "Auszeit" im EurothermenResort Bad Schallerbach
Mostfassl-Sauna im Sauna-Bergdorf "Auszeit" im EurothermenResort Bad Schallerbach
Mostfassl

Ausfliegen und einkehren
Bei einer kleinen Landpartie die Gegend erkunden und zum guten Schluss ein wenig einkehren – das gehört in Oberösterreich quasi zum Kulturgut. Vielleicht verschlägt es einen ja auch nach Geboltskirchen, wo die Familie Trauner die Schätze ihrer Streuobstwiesen in Flaschen abfüllt. Die Früchte werden zu Most, Saft, Cider und Schnaps und später dann, daheim, zu einer Erinnerung an eine Landschaft voller Schönheit und Genuss, kurzum: dem Mostlandl.

© Foto Oberösterreich Tourismus/Urlaubsregion Vitalwelt/Tom Son: Familie Rabengruber beim Mostobstsammeln in Geboltskirchen.
Links im Bild sammeln eine Frau ein Mann und ein Kind Mostäpfel welche sie in Metallkörbe geben, rechts im Bild geht der Mosthersteller Ludwig Rabengruber mit einem Korb voller Mostäpfel in seiner linken Hand, hinter ihm geht eine junge Frau
Familie Trauner